Vor mehr als zwanzig Jahren begann ich mich für afrikanische Trommelmusik zu interessieren, nahm an diversen Workshops teil und spielte in verschiedenen Trommelgruppen.
Irgendwann überkam mich ein Unbehagen darüber, immer mehr Rhythmen zu lernen, ohne dahinteliegende Bedeutung dieser schön klingenden Namen zu kennen.
1997 fuhr ich dann das erste mal nach Afrika um in den weiteren Jahren immer mehr in die lolkalen Kulturen vor allem Guineas einzutauchen. Ich begann, mit der Videokamera Musik, Tänze, Feste und das Alltagsleben in den Dörfern der Malinke in Oberguinea zu dokumentieren.
Begeistert zeigte ich in Deutschland meine Aufnahmen und stieß auf großes Interesse eines interessierten Publikums. Die Diskussionen ließen mich bis heute weiter forschen und vermitteln.
Seit 2000 habe ich auch viele Male Kuba mit gleicher Intention bereist.
Es entstanden einige Videofilme und es gibt eine große Sammlung von Videomaterial und Fotografien, was für besondere Aufführungen und Ausstellungen immer wieder neu zusammengestellt wird.
In Guinea und im Senegal stiess ich auf die engagierten Rapper, die mich so beeindruckten, das ich eine lange Dokumation über die Rapper Senegals erstellte.
Ich engagiere mich zunehmend als Veranstalter und Mitgestalter interkultureller Aktivitäten im Sinne von „Völkerverständigung“ bei Filmvorführungen, Konzerten, clubabenden und Ausstellungen, um einen lebendigen Austausch über kulturelle Identitäten zu fördern.
Ich beziehe mich dabei auf folgende Aussagen:
In ihrer Resolution zum Jahr 2001 dem "Internationalen Jahr des Dialogs zwischen den Kulturen" vom 4. November 1998 forderte die Generalversammlung die Vereinten Nationen, namentlich die UNESCO, Regierungen, internationale und nichtstaatliche Organisationen auf, "geeignete kulturelle, pädagogische und soziale Programme zu planen und durchzuführen, um das Konzept des Dialogs zwischen den Kulturen zu fördern". Die Generalversammlung hat das Jahresmotto "Dialog zwischen den Kulturen" auch als Gegenbegriff zum viel beschworenen Begriff "Clash of Civilizations" (Kampf der Kulturen) des amerikanischen Politikwissenschaftlers Samuel Huntington gewählt.
Die Vereinten Nationen weisen darauf hin, dass die verschiedenen Kulturen das "gemeinsame Erbe aller Menschen bilden und für die gesamte Menschheit eine Quelle der Inspiration und des Fortschritts sind". Sie bekräftigen, dass "Toleranz und Achtung der Vielfalt (...) eine solide Grundlage für die Bürgergesellschaft, für gesellschaftliche Harmonie und für den Frieden bilden". In der Resolution zum Internationalen Jahr 2001 betont die VN-Generalversammlung die "vielfältigen zivilisatorischen Errungenschaften der Menschheit, in denen der Pluralismus der Kulturen und die kreative Vielfalt der Menschen zum Ausdruck kommt".
Künstler haben heutzutage eigenständige Bereiche der Gesellschaft erobert und haben großen Einfluss auf die Menschen, besonders die jungen Leute. Medien wie Fernsehen, Radio, Kino, Druckmedien und nicht zuletzt der Computer verbreiten und verstärken diese Aktivitäten, sodass weltweit ein interaktiver Austausch stattfindet, der allerdings nicht chancengleich verteilt ist. So sind Länder der dritten Welt stark benachteiligt, haben wenig Chancen und wenig Zugang zu den stark monopolisierten und kontrollierten Märkten der Musikindustrie, der Konzertbüros, den Galerien und Museen zu bekommen.